Je nach Anzeichen der Zuchstute, sowie der Nähe zum Geburtstermin für das Fohlen, messen wir dann auch den pH-Wert am Euter der Stute. So können wir die bevorstehende Fohlengeburt etwas besser einschätzen.
Wenn der Termin näher rückt oder die Stute sich auffällig verhält, klingelt natürlich auch schon nachts der Wecker und wir beobachten die Zuchtstute dann auch über die Kamera.
Zeigt uns der pH-Wert, dass es soweit sein könnte und die Fohlengeburt sehr nahe ist, dann klingelt der Wecker nachts durchaus auch alle 20 Minuten. Es ist uns sehr wichtig, die Geburt des Fohlens nicht zu verpassen, alleine schon, um im Notfall eingreifen zu können. Natürlich ist in der Natur auch niemand da, der eingreifen könnte. Da interessiert es aber auch niemanden, wenn die Stute oder das Fohlen nicht überleben. Uns sind unsere Tiere sehr wichtig, so dass wir lieber auf Nummer sicher gehen.
Ist es dann soweit und das Fohlen kommt zur Welt, gehen wir auch in den Stall, verhalten uns aber ruhig und stören die Stute nicht. Wenn der Geburtsvorgang soweit gut verläuft, lassen wir Stute und Fohlen auch erst einmal weiterhin in Ruhe. Nur bei Bedarf betreten wir die Box.
Ist etwas Zeit vergangen und Mutter und Fohlen haben sich ausgiebig kennengelernt, beginnt das Fohlen aufzustehen. Hier ist für uns der Zeitpunkt gekommen, an dem wir die Box betreten. Wir prüfen die Nachgeburt, bzw binden auch die Nachgeburt der Mutterstute hoch, damit diese nicht drauf tritt, desinfizieren den Nabel des Fohlens usw. Auch melken wir meist die Stuten und geben dem Fohlen die erste Milch aus der Flasche. So können wir sicherstellen, dass das Fohlen genug Kolostrum bekommt, welches für das Fohlen sehr wichtig ist. Auch haben wir den Eindruck, dass es die Stuten doch genießen, wenn nicht die ungestümen Fohlen ans pralle Euter gehen, sondern wir den Druck durch melken erst einmal vom Euter nehmen. Wir sind dann ja doch etwas zaghafter als die ungestümen Fohlen 😉
Hat das Fohlen dann sein erstes Kolostrum bekommen und der Nabel ist desinfiziert, lassen wir beide wieder in Ruhe. Wir bleiben allerdings noch so lange im Stall, bis das Fohlen noch das Darmpech (erster Kot des Fohlens) abgegeben hat.
Da auch wir erst einmal wieder müde sind, geht zurück ins Bett. Es klingelt aber weiterhin der Wecker, um noch zu beobachten, dass das Fohlen auch selbst ans Euter geht und alles reibungslos klappt.