Was gibt es zu beachten, wenn man ein Pferd von Deutschland nach Schweden transportiert?
Darüber hatten wir uns bis dato auch keine Gedanken gemacht. Doch dann, im Jahr 2016, hatten wir die Möglichkeit, unsere Zuchtstute Amawi an einen Züchter in Schweden zu verpachten. Da es sich um einen namhaften Züchter handelte und dies für uns eine riesen Chance darstellte, konnten wir die Anfrage nicht ablehnen.
Also hieß es für uns:
Was gibt es zu beachten, wenn man ein Pferd von Deutschland nach Schweden transportiert?
Das war gar nicht so einfach! Wo fängt man überhaupt an?
Angefangen haben wir, indem wir viele Freunde gefragt haben, ob sie uns Infos geben können. Einige unserer Freunde sind LKW Fahrer oder für Speditionen tätig, die ja öfter mal nach Schweden müssen.
Weiterhin haben wir die Pächterin gefragt. Sie meinte die Fähre von Rostock nach Trelleborg ist gut, da kann man nachts reisen und schlafen. Da wir Amawi jedoch nicht unbeaufsichtigt im Transporter stehen lassen wollten, kam das nicht in Frage.
Wer jetzt sagt, wieso, man kann doch beim Pferd bleiben und im Auto schlafen… schön wäre es, das ist nicht erlaubt. Es ist verboten sich auf dem Deck, wo die Autos stehen, während der Fahrt der Fähre aufzuhalten.
Man darf zwar nach dem Pferd sehen, braucht dazu aber immer einen Mitarbeiter der Fähre und der wird sich bedanken, wenn man alle paar Minuten gerannt kommt. Vor allem hat sich die Kabine dann wirklich rentiert…
Natürlich haben wir die Route auch in einen Routenplaner eingegeben. (Fotos können wir aus urheberrechtlichen Gründen hier leider nicht einstellen)
Der Routenplaner hat uns mehrere Möglichkeiten gezeigt unter anderem eine Tour über Hamburg.
Bei der möglichen Tour über Hamburg kam uns gleich der Gedanke, diese mal im Auge zu behalten. Der Grund ist, dass wir in der Lüneburger Heide (bei Hamburg) Züchterfreunde haben und dort ja einen Zwischenstopp machen können, damit Amawi mal aus dem Pferdehänger raus kann.
Zu unseren Freunden sind es 600km von dort zum Ziel waren es nochmal 800km.
Die Idee fanden wir gut.
Allgemein waren uns die Tipps unserer Freunde sowie der Routenplaner eine große Hilfe.
Das waren die ersten Überlegungen zur Tour. Weiterhin gilt es aber auch noch Bürokratisches zu beachten.
Da wir schon andere Pferdetransporte hatten, wussten wir, dass wir ein Transportzertifikat benötigen. Dieses muss man beim Veterinäramt beantragen.
Auch den Zuchtverband haben wir kontaktiert und erfahren, dass wir auch ein Exportzertifikat brauchen.
Dann galt es sich noch um das Thema Versicherungen zu kümmern. Was passiert mit den Versicherungen, die in Deutschland existieren, wie ist der Transport versichert usw. Hier gehen wir nicht weiter darauf ein, dies sollte nämlich jeder bei seiner Versicherung erfragen.
Die Kosten sind natürlich auch ein wichtiger Faktor, zu dem wir uns Gedanken gemacht haben. Wir haben uns verschiedene Preise eingeholt, um zu sehen, was Transporte mit Transportfirmen kosten.
Wir hatten Preise zwischen 1100.- € und deutlich über 2000.-€.
Die günstigsten Transporte sind allerdings Sammeltransporte bei denen große LKW eingesetzt werden. Diese großen LKW sammeln an allen möglichen Stellen Pferde ein. Die Pferde werden also nicht direkt gefahren, sondern fahren zu jeder Be- und Entladestelle mit.
Die teuren waren Einzeltransporte wo die Pferde direkt gefahren werden.
Bei so einem Transport sollte man auch abklären bis zu welcher Summe die Pferde versichert sind.
Auch wir mussten uns um das Thema Versicherung kümmern, wie oben bereits erwähnt. Deshalb hatten wir auch hier Angebote eingeholt.
Da jedoch die Pächterin eine Lebensversicherung für Amawi abgeschlossen hat, die den Transport mit abgedeckt hat, mussten wir nicht extra etwas abschließen. Das war auch gut so, denn so eine Versicherung kostet auch wieder ganz schön Geld.
Bezüglich des Transports hatten wir jedoch entschieden selbst zu fahren. Zum einen wegen der Möglichkeit die Fahrt zu splitten zum anderen sollte Amawi bekannte Gesichter bei sich haben 🙂
Fortsetzung folgt!
2 Comments
Guten Tag,
Ich bin bei meiner Recherche nach Transportmöglichkeiten für unsere Pferde nach Schweden auf Ihren Bericht im Internet gestoßen.
Leider Habe ich die Fortsetzung nicht gefunden.
Nun melde ich mich direkt an Sie, in der Hoffnung, daß Sie mir evtl noch ein paar Tipps für den Transport nach Schweden geben können bzw mir die Erfahrung, die Sie gemacht haben mitteilen können.
Wir möchten im Juni unsere beiden Pferde (wegen Umzug dorthin) mit nach Schweden nehmen.
Eigentlich würde ich sie gerne von einem Transporteur fahren lassen.
Andererseits wäre ich natürlich gerne selbst dabei.
Die Fährüberfahrt bereitet mir allerdings Bauchschmerzen.
Die Fahrt über Dänemark bedeutet natürlich, dass die Reise durch ein weiteres Land innerhalb der EU geht.
Ich sammle gerade aktuelle Informationen über die Einreisebestimmungen und gesetzlichen Vorgaben.
Allerdings glaube ich eine persönliche Erfahrung eines Pferdeliebhabers würde mir sehr viel weiterhelfen und mich evtl bzw hoffentlich etwas beruhigen oder noch andere Möglichkeiten aufzeigen.
Über Ihre Antwort würde ich mich wirklich sehr freuen,
Mit freundlichen Grüßen,
C. S.
Hallo,
ja, mir ging es damals ähnlich und was für Gedanken alles hochkommen… 🙂
Mittlerweile habe ich doch mehr Erfahrung 🙂 Jetzt rufe ich immer direkt Agricon Logistics an. Agricon ist für mich mittlerweile immer die erste Anlaufstelle, wenn es um Auslandstransport geht, weil sie einfach alles wissen, was es rundum so einen Transport zu beachten gibt. Versicherung, Bestimmungen, einfach alles
Ansonsten kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr so genau erinnern, wie damals alles ablief, weil es doch schon recht lange her ist. Ich hatte damals auch so meine Bedenken zwecks Fähre und Pferd allein über Nacht im Hänger auf einer Fähre wo man dann nicht mal zum Pferd darf….
Ich hatte das Glück, dass wir eine Route gefunden haben, die so verlief, dass wir zu Freunden konnten. Das heißt wir sind nachts gefahren, weil es da einfach für Mensch und Pferd schöner ist, hatten ca 600km, das war ok, konnten dann unsere Stute ausladen, sie konnte den Tag auf der Koppel verbringen, wir uns ausruhen und dann ging es wieder abends weiter. Das war dann schon genial. Die Fähre konnten wir da auch so wählen, dass es nur halbwegs kurze Fährzeiten waren und wir durften im Auto / beim Pferd bleiben. Das war absolut ok so.
Wie die aktuellen Bestimmungen sind weiß ich leider nicht. Was man immer braucht, ist ein Transportzertifikat vom Veterinär. Ansonsten, wie gesagt, kontaktiere ich jetzt immer Agricon, wenn es um Auslandstransporte geht, weil die einfach bescheid wissen und sich echt gut auskennen 😊
Liebe Grüße