Heute möchte ich mal auf das Thema Fütterung der hochtragenden Stute eingehen.
Wie macht ihr das mit der Fütterung eurer tragenden Stuten? Füttert ihr Pi mal Daumen oder berechnet ihr das Futter? Haltet ihr eure tragenden Stuten eher schlank oder gut im Futter?
Bei mir sieht es so aus, dass ich vor vielen vielen Jahren Lehrgänge zum Thema Pferde-Fütterung absolviert habe. Damals lernte ich noch Heu, Hafer, Mineralfutter und bei Zucht eben entsprechendes Zuchtfutter. Das ist aber auch schon eine Weile her….
Nach diesem Wissensstand habe ich dann meine Zuchtstuten auch gefüttert.
2018 war dann das Jahr meiner großen Lehrgänge, könnte man sagen. Ich habe einen Lehrgang nach dem anderen besucht – schon fast etwas übertrieben.
Hierzu gehörten auch verschiedene Lehrgänge zum Thema Fütterung von Pferden.
Selbstverständlich habe ich die Fütterung meiner Pferde nun diesem neuen Wissensstand angepasst.
So ermittle ich jetzt den Bedarf meiner Pferde und passe die Fütterung diesem Bedarf an.
Um dies umsetzen zu können, benötige ich einige Daten.
So benötige ich:
Weiterhin brauche ich die Inhaltsstoffe von meinem Heu, sowie die Inhaltsstoffe von dem anderen Futter, welches meine Pferde bekommen.
Grundlage für die Ermittlung der Fütterung meiner Pferde ist mein Heu, da dieses das Hauptfuttermittel ist.
Kenne ich all diese Werte, vergleiche ich die Inhaltsstoffe aus meinem Heu mit dem Bedarf meines Pferdes. Ich werde dann feststellen, dass mir Mengen- und Spurenelemente sowie Vitamine fehlen. Diese muss ich nun mit anderen Futtermitteln ausgleichen, in erster Linie mit einem passenden Mineralfutter.
Durch diesen Vergleich von Futteranalysen mit dem Bedarf meines Pferdes ist es mir nun möglich, meine Pferde optimal zu versorgen.
Wie dies im Einzelnen aussieht, schreibe ich demnächst in einzelnen separaten Blog-Beiträgen.
Gerade wenn es um das Thema Zucht oder Wachstum von Pferden geht, ist die Fütterung für eine gesunde Entwicklung das A und O!
Sicherlich werden jetzt einige sagen, wozu diese umständliche Rechnerei? Das dachte ich anfangs auch. Bis ich anfing, mir die Sache einmal genauer anzusehen, da war mir klar, weshalb es wichtig ist, tatsächlich über Analysen und die Berechnung zu gehen.
Dies hier alles zu erklären, würde den Beitrag aber deutlich sprengen und auch viel zu weit führen. Wer Interesse daran hat, dies zu vertiefen, dem empfehle ich entsprechende Lehrgänge zu besuchen oder auch entsprechende Literatur zu lesen.
Eins nur als kleiner Hinweis, warum die Berechnung & Analysen so wichtig sind.
Sicherlich ist jedem bekannt, dass ein früh geerntetes Heu eiweißreich und rohfaserarm ist und ein spät geerntetes Heu eiweißarm und rohfaserreich. Aber wisst ihr auch, was es bedeutet, wenn euer Heu zu viel Eiweiß hat und euer Pferd somit zu viel Eiweiß bekommt?
Bekommt euer Pferd 4x mehr Eiweiß, als es Eiweiß-Bedarf hat, dann ist das eine gute Chance, dass euer Pferd Hufrehe bekommt. Bekommt das Pferd 3x mehr Eiweiß, als es Bedarf hat, überlastet das gewaltig die Niere/Leber, die weiß dann gar nicht mehr wohin damit….
Habt ihr schon mal erlebt, dass manche Pferde nach Ammoniak riechen? Das könnte z.B. daran liegen, dass diese Pferde doppelt so viel Eiweiß bekommen, als sie brauchen würden.
Und ihr glaubt gar nicht, wie viel Eiweiß in frühem Heu ist, ganz zu schweigen von jungem Gras!
Wer jetzt auf die Idee kommt, einfach auf andere, eiweißarme Futtermittel umzusteigen, dem möchte ich sagen, dass das keineswegs besser ist. Denn Eiweiß benötigt der Köper für die Bildung und Regeneration der Zellen. Dazu gehören z.B. auch die Abwehrzellen. Bekommt euer Pferd also zu wenig Eiweiß, dann baut der Körper eigenes Gewebe ab, um überleben zu können. Ich würde mal sagen, nicht wirklich besser. Deshalb Analyse vom Heu machen lassen, dann weiß man, wie viel Eiweiß darin ist. Die sind übrigens auch nicht wirklich teuer, wenn man nur das Nötigste testen lässt.
Jedenfalls, um es nochmal zusammenzufassen, sieht meine Fütterung jetzt so aus, dass ich den Bedarf meiner Zuchtstute mit dem Inhalt meines Heus vergleiche und das was fehlt, ergänze ich durch Mineralfutter oder eben andere Einzelfuttermittel.
Zu dieser Fütterungs-Variante gehört natürlich auch dazu, dass das Auge des Herren mitfüttert. Das erfolgt über den BCS. Beim BCS geht es eben darum, den aktuellen Fütterungszustand seines Pferdes anzusehen und es demnach einzustufen. Mehr dazu in anderen Blog-Beiträgen.
Es wird also nicht nur gerechnet 😊