Beinschutz bzw Gamaschen gehören zur Grundausstattung eines jeden Pferds: egal ob Reiten, Longieren oder der Transport im Pferdeanhänger; Gamaschen sollten dabei angebracht werden, um die Pferdebeine vor Tritten und Verletzungen zu schützen.
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Modellen und Varianten. Um den Überblick zu bewahren, folgt eine kleine Übersicht über die gängigsten Gamaschen Modelle.
Bei Sehnenschonern handelt es sich um leichte Gamaschen, meist aus Neopren, die vor allem beliebte Trainingsgamaschen sind. Sie schützen das gesamte Bein, aber vor allem die Innenseite des Röhrbeines und die dort verlaufenden Sehnen und Bänder.
Denn auf der Innenseite der Sehnenschoner ist ein Gummilöffel angebracht, der vor Streifen, Stößen oder Tritten schützt. Geschlossen werden Sehnenschoner auf der Außenseite, meist mittels eines Klettverschlusses.
Besonders für den Springsport und im Freizeitbereich sind Springgamaschen besonders beliebt. Springgamaschen bestehen aus einer Hartschale, die das Röhrbein und Fesselgelenk bedeckt und sind auf der Vorderseite offen. Dadurch wird das Fesselgelenk in seiner Beweglichkeit nicht eingeschränkt, aber vor Tritten durch die Hinterbeine geschützt.
Die Innenseite der Hartschalen Gamaschen sind mit Neopren oder Lammfell gefüttert. Der Verschluss der Springgamasche wird über die Vorderseite geführt und seitlich an der Außenseite per Klett- oder Knopfverschluss geschlossen. Springgamaschen sind absolut einfach in der Handhabung, ungemein pflegeleicht und können bei kurzen Strecken aufgrund der stabilen Hartschale auch als Transportgamaschen verwendet werden.
Die Erweiterung der Springgamasche ist die Allround- oder Dressurgamasche. Diese Gamaschen sind wie Hartschalengamaschen aufgebaut, aber umschließen auch den vorderen Bereich des Pferdebeines. Somit ist es auch dort gut geschützt. Die Dressurgamaschen können sowohl an Vorder- als auch Hinterbeinen angebracht werden, wobei man für die Hinterbeine die Gamaschen eine Größer größer wählt als für die Vorderbeine.
Bei Streichkappen handelt es sich um Gamaschen, die nur an den Hinterbeinen zum Einsatz kommen. Sie sind kurz geschnitten und schützen das hintere Fesselgelenk. Streichkappen sind in der Form von Sehnenschonern (rundum geschlossen) und Springgamaschen (Hartschalengamaschen – vorne offen) erhältlich.
Fesselkopfgamaschen kommen ursprünglich aus dem Westernsport. Sie schützen nicht nur das Röhrbein, sondern umschließen auch den kompletten Fesselkopf. Zum Schließen der Gamasche in diesem Bereich wird ein Klettverschluss um den unteren Teil des Fesselkopfes gezogen. Somit wird das Gelenk rundum geschützt und zu einem geringen Grad auch gestützt, wodurch Sehnen und Bänder entlastet werden können.
Mittlerweile kommen Fesselkopfgamaschen in beinahe sämtlichen Reitsportdisziplinen zum Einsatz und sind auch im Training und Freizeitbereich weit verbreitet. Sie sind leicht anzulegen, pflegeleicht und bieten einen tollen Rundumschutz.
Speziell für den Pferdetransport wurden Transportgamaschen entwickelt. Diese Gamaschen reichen bis über das Vorderfußwurzel- bzw. Sprunggelenk und decken auch Fesselbeuge und rückwärtigen Teil des Hufes ab. Sie schützen rundum und sind mit einer dicken Wattierung gefüttert.
Somit sind Pferdebeine durch Transportgamaschen beim Aufladen und Abladen sowie während der Fahrt vor unbeabsichtigen Tritten und Stößen bestens geschützt.
Wie man sieht, gibt es eine Menge Möglichkeiten, die Pferdebeine zu schützen. Welche Gamasche letztendlich gewählt wird, hängt dabei von der persönlichen Vorliebe des Reiters und des Einsatzgebietes des Pferdes ab.